230926_Aheads_PuS_Thomas-Hofmann-DFT.jpg

DFT: INNOVATIVE MIETER DER PEPER & SÖHNE GRUPPE

15.03.2022

DFT: INNOVATIVE MIETER DER PEPER & SÖHNE GRUPPE

Bremen ist einer von Deutschlands wichtigsten Luft- und Raumfahrtstandorten. Doch um innovative Bremer Entwicklungen zu sehen, muss man nicht zwangsläufig in den Himmel schauen. Manchmal liegen sie auch unter den eigenen Füßen – vor allem wenn das Unternehmen DFT, ein Spezialist für Industrieböden und einer unserer treuesten Mieter, im Spiel ist. Ein Gespräch mit Thomas Hofmann, Geschäftsführer der DFT Deutsche Flächen-Technik, über einen ganz speziellen Industrieboden.

Herr Hofmann, Ihr Unternehmen hat eine prototypische Lösung für Hallenböden entwickelt. Worum handelt es sich dabei genau? 

Wir haben einen stahlfaserbewehrten Walzbeton entwickelt – ein absolutes Novum. Einen derartigen Walzbeton für Industrieböden gab bislang noch nicht. Der klassische Walzbeton an sich kann auf eine jahrzehntelange Tradition zurückblicken. Er kommt ursprünglich aus dem Straßenbau und wurde von der DFT und später auch von weiteren Wettbewerbern für die Böden von Industrie- und Gewerbeimmobilien zur Anwendung gebracht.

Inwiefern stellt der stahlfaserbewehrte Walzbeton eine Weiterentwicklung dar?

Mit dieser Bodenlösung ist es so, dass wir in der Lage sind, wichtige bauphysikalische Parameter entsprechend der Landesbauordnung zu bedienen. Diese Parameter liegen im Bereich der Durchstanzfestigkeit und der Begrenzung von Rissen. Das ist sehr wichtig, wenn man zum Beispiel an regalierte Flächen denkt. Tendenziell werden diese höher und damit auch schwerer. Man muss also sicherstellen, dass das Bauteil standfest und nicht anfällig für Risse ist. Das gewährleisten wir durch die Zugabe von Stahlfasern. Unser bewehrter Walzbeton bietet deutlich höhere Biegezugfestigkeiten und ist zugleich erheblich weniger anfällig für Risse als klassischer Walzbeton.

Sind das die einzigen Vorteile?

Keineswegs. Unser Boden kommt mit 45 Prozent weniger Zementanspruch pro Kubikmeter im Vergleich zum etablierten Industrieboden aus Stahlfaserbeton aus. Dazu kommt noch das erheblich geringere CO2-Emissionsaufkommen durch größere Transportmengen je Anlieferung im Vergleich zum herkömmlichen Transportbeton. Nach fachgerechtem Einbau erfüllt unsere Lösung die gleichen bauphysikalischen Parameter wie vergleichsweise „weicher“ Stahlfaserbeton, sprich, er ist genauso fest. Zugleich sparen wir große Mengen CO2 ein. Außerdem benötigen wir deutlich weniger Wasser als die etablierten Systeme, um den erdfeuchten Walzbeton herzustellen. Neben den baulichen Vorteilen hat unser stahlfaserbewehrter Walzbeton also auch klare Vorteile in punkto Nachhaltigkeit.

Nachhaltigere Lösungen haben den Ruf, für den Auftraggeber höhere Kosten zu verursachen. Ist das in diesem Fall auch so?

Das steht in Abhängigkeit zu der Flächengröße. Die bauphysikalischen Vorteile unseres Systems ermöglichen es uns, größere Tagesfelder herzustellen. Aufgrund des geringeren Zementanteils im Bauteil erzeugen wir Kostenvorteile, vor allem im Hinblick auf stark steigende Klimaschutzabgaben für Rohstoffe. Das versetzt uns in die Lage, preisanalog zu den etablierten Systemen herzustellen.

Gibt es in Deutschland mit ihrem System vergleichbare Neuentwicklungen?

Wir sind der erste Hersteller, der sich an dieses Thema herangewagt hat und meines Wissens der einzige, der etwas Derartiges anbietet. Zeitgleich arbeiten wir momentan an einer monolithischen Lösung. Dort sollen dann stahlfaserbewehrte Bauteile mit Hartstoff-Einstreuung zum Einsatz kommen – ein sehr preisattraktives Produkt, das sich derzeit aber noch in der Forschungs- und Entwicklungsphase befindet.

Welche weiteren Produkte bietet die DFT derzeit an?

Da wäre zum Beispiel unser kunststoffmodifizierter Hochleistungsestrich Brecoplan. Im Grunde ist die DFT aber bei allen Industrieböden sehr gut aufgestellt. Ob Stahlfaserbeton herkömmlicher Art, unbewehrter oder konventionell bewehrter Boden – wir bilden das alles ab.

Traditionell hat die DFT ihren Sitz am Allerkai in Bremen-Hemelingen, zieht aber demnächst in einen Neubau in der Friedrich-List-Straße im Gewerbepark Hansalinie. Was zeichnet den neuen Standort aus?

Zunächst einmal ist der Umzug für uns eine großartige Entscheidung und wir danken der Peper & Söhne Gruppe dafür, dass wir dieses Projekt gemeinschaftlich umsetzen dürfen. Der neue Standort wird natürlich wesentlich moderner, was die Büroräumlichkeiten angeht. Wir werden dort zum Beispiel Konferenzräume für Fortbildungen und interne Schulungen vorfinden. Wir wollen junge Menschen von uns begeistern und da spielen auch die Räumlichkeiten eine bedeutende Rolle. Dazu kommen handfeste betriebswirtschaftliche Vorteile: In Zukunft können wir auf extern zugemietete Werkstattflächen und -leistungen verzichten.

Herr Hofmann, wir danken Ihnen für das Gespräch! 

Über

Thomas Hofmann ist Geschäftsführer der DFT. Das Unternehmen ist langjähriger Mieter der Peper & Söhne Gruppe und ein Teil der Possehl Firmengruppe. Der neue Standort, den die Peper & Söhne Gruppe für die DFT realisiert, soll im 2. Quartal 2022 bezugsfertig sein.